Ohne Chemie: Ostereier natürlich färben

Osterzeit ist Eierzeit: Was wäre ein Osterbrunch ohne bunt gefärbte Eier? Eben. Aber muss es immer die Chemiekeule sein – Geht es nicht auch anders? Es geht. Das wussten schon unsere Großmütter. Die praktischen Farbtabletten, mit denen heute die Ostereier gefärbt werden, gab es schließlich noch nicht immer. Früher verließ man sich stattdessen auf die Kraft der Natur: Spinat für grüne Eier, Rote Beete für rote Eier … Jedes Jahr wieder gibt es diverse Ratgeber-Artikel darüber, wie man Ostereier natürlich färbt. Zum Beispiel diesen hier.

Wir haben uns gefragt, ob das wirklich funktioniert. Klar, wenn man schon als Kind, die Tablette ins Essigwasser geworfen hat, um die Eier bunt zu bekommen, ist man skeptisch. Dennoch haben wir uns in diesem Jahr dazu entschieden, unsere Ostereier mit natürlichen Mitteln zu färben. Unser Ziel: rote Ostereier. Unser Färbemittel der Wahl: Rote Beete-Saft.

Die Zutaten:

  • 6 Bio-Eier
  • Flasche Rote Beete-Saft (0,7 l)
  • Essig Essenz
  • Öl
  • Gummibänder in unterschiedlichen Ausführungen
  • Sternchen-Aufkleber

Das Vorgehen:

  • Den Rote Beete-Saft gießen wir in einen Kochtopf und bringen ihn zum kochen.
  • In der Zwischenzeit nehmen die Eier ein kurzes Bad in Essigwasser, damit die Schale die Farbe besser aufnimmt.
  • Um auf Nummer sicher zu gehen, kommen in den Rote Beete-Saft auch noch 2 Esslöffel Essig.
  • Um Muster auf unsere Ostereier zu bekommen, wickeln wir Gummibänder um die Eier und bekleben die Schale einiger Eier mit Sternchenaufklebern.
  • Danach gehen die Eier in dem roten Saft baden. Wir pieksen die Schale nicht an, damit keine Farbe ins Innere des Eis dringt.
  • Etwa 10 Minuten köcheln unsere Ostereier in dem roten Saft vor sich hin.
  • Es macht sich Rote Bete-Geruch und Aufregung in der Küche breit: Wird unser Farbexperiment gelingen?
  • Dann ist es endlich soweit: Wir nehmen die Eier aus dem Wasser. Ein Ei hat sein Gummiband verloren und die Sternchenaufkleber sind allesamt baden gegangen. Aber: Die Eier sind rot. Irgendwie. Nicht so knallig rot, wie aus der Chemie-Farbtablette – zugegeben. Aber rot.
  • Stolz macht sich breit: Wir können Ostereier färben – ohne Chemie. Dann schauen wir uns ratlos an: Darf man die Rote Beete-Eier abschrecken? Oder sind sie dann wieder farblos?
  • Sei es drum: Wir riskieren es und schrecken die Ostereier ab. Ohne Probleme, die Farbe hält.
  • Nachdem wir die restlichen Gummibänder entfernt haben, stellen wir fest, dass wir die gewünschten Muster produziert haben.
  • Damit unsere natürlich gefärbten Eier einen schönen Glanz bekommen, reiben wir sie mit Öl ein und ab geht es ins Osternest.

Unser Fazit

Natürlich sind unsere roten Ostereier nicht so knallig rot, als wenn wir uns für eine andere Färbemethode entschieden hätten. Doch der Enttäuschung folgt schnell das Gefühl, etwas viel Besseres zu bekommen. Ein im Vergleich individuelles Rot, eins das nicht in jedem Nest zu sehen ist. Ein Rot, das die Natur uns geschenkt hat und das der Mensch vergessen hat. Weil alles, was künstlich ist, irgendwie besser ist. Glauben wir. Wird uns suggeriert. Unsere natürlich gefärbten Ostereier waren die besten Ostereier seit Jahren. Und wir werden es wieder tun, im nächsten Jahr. Vielleicht mit Roter Beete, vielleicht aber auch mit Spinat oder Zwiebelschalen.

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